Favorite Brands #60 – Red Wing Shoes

Schuhe sind bei kaltem, nassem und schmuddeligem Wetter eine besondere Herausforderung, nicht nur weil sie der Witterung standhalten müssen und das möglichst lange, sondern auch weil sie gut und hochwertig aussehen sollen ohne wie ein Klotz an den Füßen zu hängen. Eine Amerikanische Firma hat sich dies als Ziel gesetzt…

Die Geschichte von Red Wing Shoes

Anfang des 20. Jahrhunderts florierte die Wirtschaft in Red Wing, Minnesota. Im Zuge der industriellen Revolution wurden massenweise neue Arbeitsplätze geschaffen und Männer aller Professionen hatten einen vollen Terminkalender.

Red Wing Shoes

Charles H. Beckman war das aber noch nicht genug. Der deutsche Einwanderer war unzufrieden mit dem Schuhwerk, das den Arbeitern zugemutet wurde. Stiefel waren nur in vier Größen verfügbar und überhaupt nicht auf die Anforderungen der einzelnen Berufe zugeschnitten. So setzte er sich das Ziel, Arbeitsschuhe für alle Berufsgruppen herzustellen, die beim Arbeiten unterstützen und dabei den Spagat zwischen Komfort und Langlebigkeit schaffen sollten.

1905 gründete er mit 14 weiteren Investoren die Firma „Red Wing Shoes“. Er baute die Fabrik direkt in der Stadt und bezog sein Leder von der ebenfalls ortsansässigen S.B. Foot Tannery. Die hohe Qualität der Produkte sprach sich schnell herum und so wurde „Red Wing“ zu einem der wichtigsten Lieferanten für die amerikanische Armee im ersten Weltkrieg.

1921 übernahm J.R. Sweasy die Leitung und führte die Firma erfolgreich durch die wirtschaftlichen Engpässe der „great depression“. Noch heute steht die Firma unter der Leitung einer seiner Nachfahren. 1925 wurde das Logo in Anlehnung an den legendären Dakota Häuptling „Red Wing“ entworfen.

Die Produkte von Red Wing Shoes

Bis heute werden Schuhe in der kleinen Stadt am Mississippi hergestellt. Dabei wird noch immer großer Wert auf Handarbeit und Qualität der Materialien gelegt. Zur Fertigung wird vollnarbiges Rindsleder verwendet und die Schuhe werden anschließend nach dem „goodyear“ Verfahren rahmengenäht.

Schuhwerk für Arbeiter
Quelle: http://www.shoepassion.de/schuhwissen/rahmengenaeht/

Für mehr Informationen zum rahmengenähten Schuh, klickt hier.

Unterschieden wird auf der Website zwischen work und heritage boots, wobei die ersteren tatsächlich nach Arbeit aussehen – Stahlkappen etc. Die möchte kein Fashion Victim an den Füßen tragen. Darum schauen wir uns mal drei Beispiele aus der heritage collection an, die auch die drei Lederarten abdecken, die uns bei der Pflege der Schuhe interessieren.

Red Wing Heritage Modelle

Moc Toe Style No. 875

Brauner Lederschuh
Der Moc Toe gehört zur Gruppe der „oil tanned leathers“, also der Leder, die mit Mineralöl gegerbt wurden.

Bei diesem Leder beträgt der Fettgehalt des Leders 22% statt der handelsüblichen 8-11%, was dazu führt, dass die Schuhe sehr wasserabweisend, strapazierfähig und gleichzeitig geschmeidig werden.

Ursprünglich wurde der Schuh für die Arbeit auf einer Farm oder in der Fabrik entworfen. Der Name leitet sich von „mocassin“, dem algonkinschen Wort für Schuh ab.

Chukka Style No. 3143

Desert Boot aus Wildleder
Der Chukka besteht aus Veloursleder und wurde ursprünglich für leichtere Arbeiten „indoors“ entworfen.

Besonders beliebt war er bei Zimmermännern. Sie profitierten von seiner soliden und gleichzeitig leichten Bauweise. Vor allem die Kreppsohle bot den Vorteil, einen Boden verlegen zu können ohne ihn gleichzeitig zu zerkratzen.

Beckman Style No. 9014

Schwarzer Leder Workerboot
Als Teil der Classic Dress Beckman Collection gewährt der 9014er einen Einblick in die Garderobe des Gründungsvaters. Zu seiner Zeit war Beckman Schuhverkäufer mit dem Motto „Beckman – The Shoeman“.

Mit steigenden Erfolg musste auch ein Schuh her, der stabil war aber auch poliert werden konnte, um seinen Status zu unterstreichen. Das „featherstone leather“ ist leicht, dabei widerstandsfähig und kombiniert mit einer Profilsohle der ideale Begleiter für einen schlammigen Heimweg.

So pflegt ihr die guten Stücke

Zur Information über die Pflege empfehle ich euch dieses Video von Red Wing Amsterdam. Alle vorgestellten Modelle werden hier abgedeckt.

Fazit

Wenn ihr euch Schuhe fürs Leben zulegen wollt, dann greift getrost zu. Um die Schuhe zu euren eigenen zu machen, müsst ihr sie allerdings eine Zeit lang einlaufen. Man spricht von 3 – 6 Monaten. Wem aber ein paar Blasen zu Anfang nichts ausmachen wird sehr lange etwas von seinen Red Wing Shoes haben – mit der richtigen Pflege vielleicht sogar sein ganzes Leben. Kaufen könnt ihr die Schuhe von Red Wing Shoes hier.

2 Kommentare

  1. Schönes Markenportrait – als kleinen Expertentip kann ich an dieser Stelle noch den Shoebone nennen. Dieser aus dem Vor­der­lauf des Dam­wilds gewonnene Knochen verfügt über einen sehr hohen Eigenölanteil und eignet sich bestens zum Ausbessern von Kratzern in fettgegerbten Ledern.

    Wer nun also den Redwing Moc Toe Style No. 875 besitzt (oder andere fettige Leder wie zum Beispiel Cordovan), dem sei der Shoebone an dieser Stelle ausdrücklich empfohlen.

  2. Ich finde, der „Iron Ranger“ ist der ikonischste RED WING – Schuh. Trotz cap toe. Oder vielleicht gerade deshalb. An den denkt man sofort, wenn man an die Marke denkt – ähnlich wie bei „Ray Ban“, wo man eigentlich nur an die 3 ikonischen Modelle „Wayfarer“, „Aviator“ oder „Clubmaster“ denkt.

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