Das Label Natural Selection wurde 2009 von John Park gegründet. Schon lange vor der Gründung war Park leidenschaftlicher Denim Sammler. Nachdem er Mathematik in Cambridge studiert und an der Wall Street gearbeitet hatte, machte er schließlich seine Leidenschaft zum Beruf.
Der Name des Labels bezieht sich auf die Evolutionstheorie von Charles Darwin, der 2009 seinen 200. Geburtstag gefeiert hätte. In der Anfangszeit des Labels beschränkte sich die Kollektion noch auf Denim. Im Sinne der Evolution entwickelte sich das Label jedoch stetig weiter und so wurde zum Herbst/Winter 2014 die erste vollständige RTW (ready to wear) Kollektion veröffentlicht. Seitdem hat Park einen Flagship Store in London eröffnet und präsentiert diesen Herbst/Winter seine dritte Kollektion.
Diese Kollektion steht unter dem Motto Entomologie (Insektenkunde).
Das schlägt sich in der Gegenüberstellung von Ordnung und Chaos nieder – ein Thema, das schon im Sommer 2015 eine Rolle spielte. Die Farben sind dunkel und reich an Indigo – schwarz, lila und grün dominieren die Palette. Verweise auf das Motto lassen sich im reflektiven memory-tech Gewebe finden, das an die Flügel eines Insekts erinnert. Die gesteppten Partien auf den Pullovern erinnern an Zellen und geben den schlichten Teilen etwas an Struktur.
Ihr findet die Kollektion im Online Shop von Natural Selection und im ausgewählten Einzelhandel.
Wir hatten noch einige Fragen und haben mit John Park über diese Kollektion, den Ursprung des Labels und die Zukunft von Natural Selection gesprochen.
Interview mit Gründer John Park
Sie haben 15 Jahre lang Denim gesammelt, bevor sie Natural Selection gegründet haben. Was hat sie veranlasst, den Schritt von Sammler zu Schöpfer zu wagen?
Ich hatte das Gefühl etwas zu sagen zu haben, das es noch nicht gab: Eine Kombination aus der hochwertigen Konstruktion japanischen Denims mit den zeitgemäßen Schnitten der westlichen Labels.
Gibt es in dieser Kollektion ein einzelnes Teil, das die Essenz von Natural Selection verkörpert?
Ich liebe die Wells Denim Jacke. Sie spricht unsere klare, saubere und moderne Designsprache und ist trotzdem noch eine Jeansjacke. Ich hoffe sie ist ein moderner Klassiker.
Sie haben einmal gesagt, dass sie die Grenzen einer thematischen Kollektion kreativer werden lassen. Was hat sie an Entomologie als Thema gereizt?
Entomologie erinnert an Naturgeschichte, Evolution und Darwin. Visuell hat sie eine starke dunkle, organische und gleichzeitig chaotische Ästhetik. Eine, aus der vor mir schon viele geschöpft haben, um eine bestimmte Stimmung hervorzurufen.
Frühere Kollektion wurden von der Art déco Architektur und den Bildern von Tim Woolcock inspiriert. Besteht die Chance einer interdisziplinären Kollaboration in der Zukunft?
Im Moment ist nichts geplant, ich würde es aber sehr gerne machen. Ich denke das Leben ist multidisziplinär und eine kreative Stimme will über alles sprechen – natürlich mit unterschiedlichen Graden der Kenntnis.
Bei der natürlichen Auslese geht es um das Überleben des Stärkeren. Was braucht ein Label heutzutage zum Überleben? Eine starke Identität oder den Willen, sich mit den Trends zu entwickeln?
Eine Marke braucht eine Identität, keine Frage. Sie muss sich auch entwickeln, aber ob Trends der Motor für diese Entwicklung sind ist unklar. Ich denke der Antrieb für eine moderne Marke ist der Dialog mit den Konsumenten.