Derbys / Blucher: Die perfekte Wahl für Herrenschuhe?

Die Schuhform des Derby bzw. Blucher ist aus der Modewelt nicht mehr wegzudenken. Doch woher kommt eigentlich dieser Schuhtyp und welche Merkmale zeichnen ihn aus? In diesem Artikel wird der Ursprung des Derby/Blucher erläutert, seine charakteristischen Merkmale beschrieben und auf die Etikette in Bezug auf diesen Schuhtyp eingegangen.

Entstehung des Derbys

Die Schuhform des Derbys geht auf den preußischen General Gebhard Leberecht von Blücher zurück, der sie erstmals für seine Soldaten anfertigen ließ. Nachdem er 1815 die Schlacht um Waterloo für sich entschieden hatte, wurde nicht nur ihm sondern auch den Schuhen Aufmerksamkeit geschenkt. Zuerst wurde der Schuh von einigen europäischen Truppen übernommen.

In den 1850ern entwickelte sich der Derby dann auch zum beliebten Sport- und Jagdschuh. Erst um 1900 wurde er salonfähig und ist es seitdem geblieben. In den USA kennt man den Schuh nur als „Blucher“, in Deutschland ist die Bezeichnung „Derby“ geläufiger.

Typische Merkmale

Auf einen Blick:

  • Schuhtyp: Halbschuh
  • Schnürung: offen
  • Anlass: förmlich oder casual, je nach Broguings, Lederart und Farbe
  • Broguings: in allen Ausführungen zu finden
  • Empfehlenswerte Marken: H by Hudson, Frank Wright, Aldo, Selected, Clarks, Grenson, Sanders, John Lobb, Alden, Wolverine, Shoepassion

Schnürung

Der Derby gehört zur Familie der Halbschuhe mit offener Schnürung. Das bedeutet, dass “die Seitenteile des Schuhs auf das Vorderteil genäht sind. Das Vorderblatt, als der Teil des Schuhs, der Spann und Zehen bedeckt, geht in die Zunge über” (vgl. Roetzel, Der Gentleman).

Broguings

Man kann den Derby/Blucher in schlichten bis stark verzierten Ausführungen finden. Wie beim Oxford gilt der Grundsatz: je förmlicher der Anlass, desto schlichter der Schuh.

Zu welchem Dresscode passt der Derby?

Der Derby liegt auf der Förmlichkeitsskala eine Stufe unter dem Oxford. Dadurch passt er besonders gut in Branchen, die keinen allzu förmlichen Dresscode vorschreiben oder zu jedem sonstigen Anlass, der als Business Casual durchgeht.

Ganz Casual geht’s natürlich auch: vor allem im Sommer trägt man ihn gern in knalligen Farben und mit üppigen Verzierungen. Für den Alltag eignet sich ein Wildleder Derby in einem gedeckten Farbton am besten.

Beispiele & Insprationen

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Der Derby ist vielseitig einsetzbar: Er macht im Büro wie auf der Straße eine gute Figur. Eine Auswahl klassischer Derbys findet ihr hier.
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Etwas ausgefallener: Ein cap-toe Derby mit einer Mischung aus Wild- und Glattleder.
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Ein guter Kompromiss, vor allem für den Sommer: Der bunte Derby wirkt elegant und lässig.
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Ein Schuh für jeden Tag: Der wingtip Derby in einem gedeckten Farbton.
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Schmeckt besonders gut im nicht allzu förmlichen Milieu: Der plain cap-toe Derby in kastanienbraun zu Jeans und Fixie.

Zusammenfassung

Das wichtigste zum Derby lässt sich also wie folgt Zusammenfassen: Der Derby ist ein Halbschuh mit offener Schnürung, der sich für sowohl förmliche als auch Casual Anlässe eignet.

Je nach Broguings, Lederart und Farbe kann der Schuh passend kombiniert werden. Broguings, also die Verzierungen des Schuhs, sind in allen Ausführungen zu finden, von schlicht bis stark verziert.

Empfehlenswerte Marken für Einsteiger sind H by Hudson, Frank Wright, Aldo, Selected und Clarks. Wer sich weiterentwickeln möchte, kann zu Marken wie Grenson, Sanders, John Lobb, Alden, Wolverine oder Shoepassion greifen.

8 Kommentare

    1. Hi Tobias,

      danke für deinen Kommentar.
      Von welcher Marke dieser Schuh ist, kann ich dir leider nicht sagen. Grundsätzlich hat aber jeder renommierte Schuhhersteller einen cap-toe Derby im Sortiment. Schau dich am besten bei den Labels aus unserer Kategorie „Fortgeschrittene“ um.

      Grüße von deinem Fashionboxx-Team

    1. Hallo Robert,

      danke für deinen Kommentar!
      In der Herbst/Winter Saison gibt es immer wieder mal Socken mit so einem Norwegermuster. Schau dich doch mal bei ASOS oder im Shop von Knowledge Cotton Apparel um.

      Grüße von deinem Fashionboxx-Team

  1. Guten Tag,

    der Artikel ist in einem Punkt unzutreffend. Er bringt zum Ausdruck, dass Derby und Blücher (im Engl. Blucher) derselbe Schuhtyp sei. Zwar werden beide Schuhe wegen ihrer offenen Schnürrung gleich gesetzt, sind weniger förmlich als der Oxford und werden wegen ihrer Ähnlichkeit auch häufig verwechselt. Es sind aber zwei verschiedene Schuhtypen. Der Derby geht wohl auf einen britischen Grafen Namens Derby zurück, während, wie oben richtig erläutert, der Blücher nach dem Feldmarschall Blücher benannt wurde. Der Derby hat zwei Quartiere und ein Vorderblatt, während der Blücher keine Quartiere hat (über die Seite des Schuhs gehende Schaftteile). Weil beim Derby diese zusätzlichen Schaftteile bestehen, hat er auch einen Derbybogen. Das ist die Naht, mit der die Quartiere und das Vorderblatt verbunden sind. Außerdem hat er noch im Gegensatz zum Blücher den Derbyriegel (kurzes Nahtstück zum Verstärken).

    MfG
    JaL

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